Kein Händewaschen, keine Masken, kein Abstand
Corona-Schutz auf dem Bau koste – wie in anderen Bereichen der Wirtschaft auch – Geld. Das seien allerdings notwendige Kosten, die die Bauunternehmen im Main-Taunus-Kreis nicht scheuen dürften, fordert die IG BAU Wiesbaden-Limburg: „In der Corona-Pandemie zeigen Baubeschäftigte im Main-Taunus-Kreis volle Leistung. Dafür haben sie auch vollen Gesundheitsschutz verdient.“
Der IG BAU-Bezirksvorsitzende Michel appelliert an die Baubeschäftigten im Main-Taunus-Kreis, strikt darauf zu achten, sich zu schützen: „Regelmäßiges Händewaschen, Schutzmasken und das Arbeiten mit Abstand gehören zu den „To-do’s“ auf dem Bau. Denn Corona-Schutz ist Arbeitsschutz. Und den müssen Beschäftigte notfalls selbstbewusst einfordern“, macht Karl-Heinz Michel deutlich.
Dass das Arbeiten unter freiem Himmel das Infektionsrisiko reduziere, sei nur die halbe Wahrheit, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende. Spätestens beim Innenausbau und beim Sanieren sehe das dann schon ganz anders aus. Zudem lauere bei gemeinsamen Pausen eine hohe Infektionsgefahr.
Das gilt auch auf dem Weg zur Baustelle im Sammeltransporter: „Hier müssen Arbeitgeber Einzelfahrten möglich machen – und den Bauarbeitern dafür auch etwas bieten“, fordert Karl-Heinz Michel. An- und Abfahrten zwischen Wohnort und Baustelle würden bislang in der Regel nicht entschädigt. „Dabei legen Bauarbeiter oft enorme Strecken zurück. Das ist verlorene Zeit für sie“, kritisiert der IG BAU-Bezirksvorsitzende. Für diese Wegezeit nichts zu bekommen, sorge für immer mehr Unmut und Ärger unter den Bauarbeitern. Immerhin diktiere der Chef, wer wann zu welcher Baustelle fahren müsse.
„Mehr Arbeitsschutz und mehr Lohn – das hat der Bau verdient. Und die Bauunternehmer können es sich leisten. Denn der Bau boomt – auch im Main-Taunus-Kreis“, sagt Karl-Heinz Michel.